Saison 1964 - 1965
Der Abstieg aus der Stadtklasse und der Vereinswechsel vieler Spieler war ein riesiger Einschnitt im Bereich der Männermannschaften. Nachdem man in der vorherigen Spielserie wieder eine 3.Männer bilden konnte, musste diese Mannschaft am 10.08.1964 abgemeldet werden, damit man nach den vielen Abgängen die 1. und 2.Männer überhaupt spielfähig bekam. Sensationell gewann die 1.Männer am ersten Spieltag am 05.09.1964 gegen die BSG Adlershof (heute Chemie Adlershof) mit 5:1, aber dann gab es zum größten Teil immer auf die Socken (Niederlagen bei Rüdersdorf II 8:3, zu Hause gegen Sachsenhausen 0:5 und Zeuthen 0:7, bei Eiche Köpenick 3:0). Zur Halbserie zog der Verein Wissenschaft Karlshorst seine Mannschaft zurück. Damit musste keine Mannschaft mehr absteigen. Man erreichte in der ersten Halbserie noch drei Unentschieden und rangierte im Dezember 1964 in der Tabelle mit 5:19 Punkten noch vor Chemie Zentrum auf Platz 12. Nachdem der Abstieg geklärt war, musste man nur noch durchspielen. Die Ergebnisse der Rückrunde waren ebenfalls nicht übermäßig. Am 09.05.1965 kam es dann zum absoluten negativen Höhepunkt. Die 1.Männer gab nach 50 min bei Stahl Schöneweide beim Spielstand von 5:0 für Stahl das Spiel wegen sportlicher Unterlegenheit auf. Ein weiterer Abbruch wegen sportlicher Unterlegenheit bei einer 1.Männer vom AGBC, vom A.S.V. sowie von der VSG.... ist uns bisher nicht bekannt. Am 29.05.1965 konnte das letzte Punktspiel gegen Aufbau Rüdersdorf II mit 2:1 gewonnen werden. Es war wie ein Aufbruch in eine neue Zeit. Am Saisonende hatte man 8:40 Punkte. In einem Freundschaftsspiel am 06.06.1965 spielten: Haube, Siebert, G.Jürgen, Weiß, Kapelski, Schober, Morgenstern, Radtke, Nerger, Maerkisch, Glemmnitz. Weiter Spieler waren: Schulze, Klein, Kulla, Fleischhauer, Pankotsch, Bloedhorn, F. Dietrich.
Im Nachwuchsbereich wurden für die Serie 1964/1965 eine Junioren, eine Jugend, eine Schüler und zwei Knaben gemeldet. Die Junioren (Foto siehe Saison 1965/1966) setzten sich aus den älteren Spielern der Gemischten Jugend der Vorjahre zusammen. Aus den restlichen Spielern der Gemischten Jugend und neuen Spielern versuchte man eine Jugendmannschaft zu bilden. Als man jedoch nach vier Spieltagen am Ende der Tabelle stand, warf diese Jugend das Handtuch. In der Tabelle der Staffel, die am 18.01.1965 in der Berliner Fußballwoche veröffentlicht wurde, war die VSG-Jugend bereits abgemeldet. Die Schüler rissen auch keine Bäume aus.
Die starke 1.Knaben, die im Frühjahr 1964 gegründet wurde, spielte in der Saison 1964/1965 eine sehr gute Serie. Im Verlauf der Serie kam es beim Übergang einiger Spieler in die Schüler zu größeren Problemen. Die Mannschaft fiel ein wenig auseinander, war aber immer noch gut genug, einen vorderen Tabellenplatz zu belegen. Nachfolgend Fotos dieser Mannschaft beim Spiel gegen Motor Treptow (später EAW Treptow), welches standesgemäß gewonnen wurde. Die Torschützen in diesem Spiel waren M.Schütz, Blümel und Fiedler. Auf dem mittleren Foto: links neben dem Spieler mit der Nr. 5 (M.Schütz) Übungsleiter Siegfried Kulla, der auch die 2.Knaben betreute.
Bei diesem Spiel wurde eine schöne Totale vom Rang aufgenommen, die das Stadion über einen weiten Bereich erfasst und im Hintergrund den Dorfkern von Altglienicke zeigt. Man erkennt, dass zu dieser Zeit im Kleinfeld-Fußball auf Handballtore gespielt wurde. Erst Ende der 60-er Jahre kamen die heute noch üblichen Kleinfeldtore zum Einsatz. Die Netze an den Toren waren in der Serie 1964/1965 eine Augenweide. Es gab zu dieser Zeit wohl keinen Ersatz. Im Bild rechts neben dem Tor VSG-Urgestein "Atze" im Alter von 4,5 Jahren.
Saison 1965 - 1966
Bevor wir zu den üblichen Informationen zur 1.Männer kommen, müssen wir nochmal kurz zurück in die Serie 1964/1965. Wie in 1964/1965 berichtet, gab es in dieser Serie eine Juniorenmannschaft. Von dieser Mannschaft erhielten wir aus der Privatsammlung Michael Michna die nachfolgenden Fotos, die auf einer Sportfahrt nach Freienwalde aufgenommen wurden. Es ist anzunehmen, dass diese Sportfahrt nach der Serie 1964/1965 durchgeführt wurde. Wir haben diese Fotos ganz bewusst ein Jahr später eingefügt. Im Sommer 1965 mussten einige Spieler aus Altersgründen diese Juniorenmannschaft verlassen (Walter, Kalberg, Michna, H.Fuchs usw.). Sie wechselten in den Männerbereich und wurden sofort Spieler der 1.Männer. Sie verstärkten die 1.Männer derart, dass nicht wieder eine derartige Horrorserie wie 1964/1965 gespielt wurde. Nachfolgend die Fotos dieser tollen Truppe mit den Elvis-Haarschnitten. Die restlichen verbliebenen Spieler der alten Junioren sowie Spieler der wahrscheinlich in 1964/1965 abgemeldeten Jugendmannschaft bildeten in der Spielserie 1965/1966 eine Gemischte Jugend, die in die Kreisklasse Staffel L für Gemischte Mannschaften eingereiht wurde. oben v.l.n.r. Peter Hanuschka, Rainer Woiton, Michael Michna, Herbert Ostwald, Trainerurgestein Horst (Knatscher) Pankotsch, Lutz Oppermann, Peter Giers, Dieter Peschel, unten v.l.n.r. Wolfgang Röthe, Franz Kalberg, Manfred Walter, Rainer Röthe, Joachim Kranz, Lothar Kranz, Wolfgang Stobbe.
Nach dem "Fast-Abstieg" in die 2.Kreisklasse stabilisierte sich die 1.Herren in der 1.Kreisklasse auf Grund von Zugängen aus dem eigenen Nachwuchs und von anderen Vereinen. In der ersten Halbserie hagelte es jedoch noch zumeist Niederlagen; auch deftige z.B. VSG Rahnsdorf- VSG 5:0, SG Zeuthen- VSG 9:0. Nach dem siebenten Spieltag stand man mit 0:14 Punkt sicher am Tabellenende. Mitte der ersten Halbserie schlossen sich Horst Warrlich und Wolfgang Berndt der VSG an. Am 04.12.1965 kam es zum Spiel bei DAW, bei dem Verein, zu dem viele ehemalige VSG-er nach dem Abstieg im Sommer 1964 gegangen waren. Zu diesem Spiel lief die VSG auf mit: Pankotsch, Siebert, Haube, Fuchs, Kapelski, Warrlich, Glemmnitz (ab 55. Schlabach), Nerger, Adler, Michna, G.Jürgen. Das 1:1 wurde wie ein Sieg gefeiert. Am 11.12.1965 gelang dann der erste Sieg der Serie und man war nach der 1.Halbserie mit 6 Punkten Vorletzter. In der Rückrunde holte man 14 Punkte, was am Ende den sicheren Klassenerhalt bedeutete. Besonders schön war am 09.06.1966 das Rückspiel gegen DAW, welches mit 1:0 gewonnen wurde. Da gab es bestimmt ein paar Bierchen extra. Weitere Spieler in dieser Serie waren: Barthel, Radtke, Walter, Berndt, Kalberg, Floß, Heilemann. Im Pokal gewann man in der 1.Runde bei der BSG Medizin Mitte mit 1:4 und schlug in der 2.Runde die SG Wildau im Stadion mit 1:0. In der 3.Runde war dann bei der ASG Vorwärts Hohen Neuendorf mit einer 1;7 Niederlage Pokal-Ende.
Eine 3.Männer wurde zu Beginn der Serie 1965/1966 nicht gemeldet. Am 26.02.1966 trat aber erstmalig eine neu gebildete 3.Männer zu Pflichtspielen an, u.a. 26.02. gegen Motor Ost 0:0, 19.03. Motor Lichtenberg- VSG 1:6, 26.03. VSG- Einheit Karlshorst 3:1, 10.04.Sparta Lichtenberg- VSG 4:1, 23.04.VSG- TSG Schöneiche 2:3. Im Nachwuchs wurden für die Serie 1965/1966 eine Gemischte Jugend, eine Schüler sowie eine Knaben gemeldet. Von den Schülern und von den Knaben findet man zum 22.11.1965 jeweils eine Spieltagstabelle. In den Abschlusstabellen des KFA Treptow vom 09.06.1966 sind beide Mannschaften nicht mehr aufgeführt, so dass man davon ausgehen kann, dass sie, aus welchen Gründen auch immer, abgemeldet wurden. Es folgen Spieltagstabellen der Nachwuchsmannschaften (Quelle: alle statistischen Angaben Staatsbibliothek, Berliner Fußballwoche, sonstige Informationen von VSG-Mitgliedern). Im Juni 1966 wurde ein Fußballturnier zum 60-sten Geburtstag der Gründung der ersten Altglienicker Fußballsparte (BSC Freiheit 1906) durchgeführt. Die Sieger erhielten Tafeln mit einem Fußball-Symbol und einem Erinnerungsschild.
Saison 1966 - 1967
In der Ausgabe 14-1967 der Berliner Fußballwoche findet man einen netten Steckbrief über die VSG, den wir hier als Abschrift zum Beginn dieser Spielserie gern einfügen: "Mitglieder Fußball 140- Sektionsleiter: Horst Gräning, Trainer: Wolfgang Armoneit (seit 1966), Sportplatz: Stadion Altglienicke; Wer einmal einen Blick auf den Stadtplan von Berlin wirft und dabei auf den Ortsteil Altglienicke stößt, oder wer gar selbst einmal dort zu Besuch weilte, wird hier kaum die Existenz einer Sportgemeinschaft von über 500 Mitgliedern vermuten. Neben den Fußballern gibt es noch die Sektionen Kegeln, Handball und Turnen. Vor allem die Handballer sind es, die durch ihre Leistungsstärke Altglienicke im Berliner Raum einen Namen machten. Vier Jahre lang hielten sich die Fußballer nach ihrem Aufstieg in der Stadtklasse, die dann- nicht zuletzt wegen eines bedeutenden Aderlasses an Aktiven- wieder verlassen werden musste. Horst Gräning weiß sich noch zu erinnern, wie er Ende 1965 als bislang Nichtaktiver die Fußballschuhe überstreifte, um die 1.Mannschaft zu vervollständigen. Die jetzige Tabellenposition in der Kreisklasse bestätigt jedoch, dass es in den vergangenen anderthalb Jahren wieder recht gut vorwärts gegangen ist, die Mitgliederzahlen beweisen das ebenfalls. Dass man die Ende 1965 entstandene Krise überwand, ist dabei nicht zuletzt einer engen Zusammenarbeit mit einer benachbarten Armee-Einheit zu verdanken, von der noch heute Spieler bei der VSG mitwirken. Allerdings gibt es in Altglienicke auch nur ein Sportgelände, und da dieses in der Vergangenheit arg strapaziert wurde, ist vorgesehen, es im Jahre 1967 zu überholen. Und nicht nur das; hinter dem jetzigen Stadion wird ein neuer Hartplatz entstehen, an dessen Bau sich die Mitglieder der VSG in freiwilligen Arbeitseinsätzen beteiligen werden. Das wird vor allem die Umzäunung sowie Arbeiten im Rahmen der Drainage betreffen."
Die Saison 1966/1967 verlief für die 1.Männer recht unspektakulär. Man geriet von Anfang an nie in Abstiegsgefahr und belegte am Ende der Serie einen Mittelfeldplatz. Im Berlin-Pokal besiegte man in der 1.Runde im Stadion die TSG Oberschöneweide mit 4:2 und unterlag in der 2.Runde im Ernst Thälmann Stadion in der Wuhlheide der SG Oberspree mit 3:1. Ab dieser Serie übernahm Wolfgang Armoneit das Training der 1.Männer und der 2.Männer. Der langjährige Spieler und Übungsleiter im Nachwuchs Gerhard Radtke verließ die VSG, Klaus Morgenstern kehrte von EAW zurück. Eine Mannschaftsaufstellung eines Spieltages liegt uns leider nicht vor. Spieler in dieser Saison waren u.a. Armoneit, Morgenstern, Emsel, Junker, Michna, Walter, Fuchs, Kalberg, Kapelski, Musall, Nerger, Berndt, Warrlich, Schlabach, Heilemann, G.Jürgen, Zapke, Thiel, Schulze. Die 2.Männer spielte in der oberen Hälfte der Tabelle mit.
Die 3.Männer, die im Vorjahr nachgemeldet wurde, konnte die Serie mit einem hinteren Tabellenplatz achtbar abschließen. Im Nachwuchs wurden eine Jugend, eine Schüler und eine Knaben gemeldet. Da man bis weit in das Frühjahr 1967 Ergebnisse der Nachwuchsmannschaften findet, ist davon auszugehen, dass alle drei Mannschaften die Serie durchspielten. Abschlusstabellen haben wir leider nicht. Somit können wir vom Nachwuchs nur Spieltagstabellen aufführen; Gemischte Jugend vom 05.01.1967, Schüler und Knaben vom 05.12.1966 (Quelle: Staatsbibliothek, Berliner Fußballwoche, verschiedene Ausgaben).
Saison 1967 - 1968
Die 1.Männer konnte in dieser Spielserie einen sicheren Mittelfeldplatz in ihrer Staffel in der 1.Kreisklasse belegen. Ab dem 01.02.1968 mussten alle Spiele auf dem Sportplatz am Bahnhof Schönefeld (existiert heute nicht mehr) ausgetragen werden, da der Rasen im Volksstadion vollständig erneuert wurde. Die 2.Männer belegte in ihrer Staffel einen hinteren Tabellenplatz. Eine 3.Männer wurde gemeldet, trat jedoch zum ersten Spieltag nicht an und wurde zurückgezogen. Es folgt ein Mannschaftsfoto der 1.Männer, welches beim Spiel bei Motor Köpenick II aufgenommen wurde. Auf dem Foto fehlen Hänschen Fuchs, Manne Glemmnitz, Herbert Christ, Manne Walter. Nach dem Mannschaftsfoto folgen noch einige Spielszenen von diesem Punktspiel.
Im Nachwuchsbereich wurde zu Beginn der Serie nur eine Mannschaft gemeldet. Die Mannschaft begann als Juniorenmannschaft, spielte jedoch die Serie als Gemischte Jugend zu Ende. Spieler der vorjährigen Schüler wurden wahrscheinlich in diese Gemischte Jugend eingereiht. Die vorjährigen Knaben bzw. die verbliebenen Schüler des Vorjahres wurden als Schüler während der Serie nachgemeldet. Wahrscheinlich gab es zu Beginn der Serie keinen Übungsleiter. Nachfolgend weiterhin ein weiteres Foto vom Spiel der 1.Männer an der Wendenschlossstraße sowie ein Pokal von einem Freundschaftsspiel im Jahr 1967 bei einer Traktor-Mannschaft. Wir können den Ortsnamen leider nicht mehr entziffern.