Das Gebäudes als Gesamtanlage
Mit der Errichtung und Übergabe des Volksstadions Altglienicke im Jahr 1951 wurde auf dem Sportgelände auch ein für damalige Verhältnisse großzügiges Sportfunktionsgebäude (Sportheim) errichtet. Die ursprüngliche Kubatur von 1951 war ein eingeschossiger Langbau. Von der Eingangstür ging es in ein Rondell, von dem man nach rechts in die Sportgaststätte und zum Platzmeister kam. Gradaus durch eine Glastür kam man auf den Sportplatz und nach links kam man in den Sportbereich. Vom Sportheim bzw. von der Gesamtanlage wurde durch die VSG die nachfolgende Postkarte angefertigt. In der oberen Reihe der Postkarte sieht man zwei Ansichten aus dem Rondell sowie in der Mitte den damaligen Ausschank der Sportgaststätte. In der Mitte zwei Ansichten von der Gesamtanlage mit dem eingeschossigen Sportheim. In der unteren Reihe der Postkarte sieht man zwei Ansichten aus der Sportgaststätte sowie in der Mitte ein Foto der Kegelbahn. Von September 1961 bis in das Jahr 1963 wurde der Gebäudeteil über dem Raum des Platzmeisters und der Sportgaststätte aufgestockt. Im neuen Obergeschoss wurde eine Wohnung für den Platzmeister und ein Versammlungssaal geschaffen. Nach dieser baulichen Umgestaltung fertigte die VSG die nachfolgende neue Postkarte an. Oben links auf der Postkarte ist eine Totale vom Gelände einschl. des nun aufgestockten Gebäudeteils zu sehen. Darunter sieht man eine Ansicht vom Rondell, den neuen Ausschank der Gaststätte (Mitte) sowie ein Bild aus dem neu errichteten oberen Saal. Auf der rechten Seite der Postkarte sind oben und unten jeweils Ansichten aus dem oberen Saal und in der Mitte ein Foto von der Kegelbahn zu sehen. Auf dem Foto der Kegelbahn sieht man, dass es noch keine automatische Aufstellanlage gab. Dieses erkennt man an den schwarzen Tafelreihen über den Kugeleinschlägen. Das waren jeweils 10 Klapptafelstapel nebeneinander, mit denen der Aufsteller (meist Kinder und Jugendliche, die sich etwas Geld verdienten) die Zahl der umgeworfenen Kegel dem Schreiber anzeigen konnte.
15.07.1951 bis September 1961- Der Gebäude-Urzustand
Das Gebäude ging zur Eröffnung des Sportplatzes "Volksstadion Altglienicke" am 15.07.1951 in Betrieb. Die Fassade wurde als normaler Putz ausgeführt. Auf dem linken Foto sieht man den Gebäudeteil "Ausgang vom Rondell" einschl. Fenster zu den Sanitäranlagen. Das Foto wurde beim Sportfest am 15.07.1951 gemacht. Die räumliche Anordnung Rondelleingang/Zugang zum Platz und Lage der Sanitäranlagen blieben bis zur Umgestaltung der alten Umkleidekabinen ab dem 01.03.2016 unverändert. Auf dem Dach sieht man einen Lautsprecher, der nur für dieses Sportfest aufgebaut wurde. Das rechte Foto wurde am 06.09.1953 bei den Mehrkampfmeisterschaften der Turner und Gymnastinnen aufgenommen. Der Außenputz ist natürlich noch unverändert und in guter Qualität. Man sieht das Gebäudeteil links neben dem Rondellausgang, in dem sich der Raum des Platzmeisters, die Theke und der Versammlungsraum befanden. Komplett sieht man auf diesem Foto auch die neun Doppelfenster der alten Sanitäranlagen zwischen Rondellzugang und Glastür (umgangssprachlich für Zugangstür von den Kabinen zum Platz). Die neun Fenster teilten sich auf (von links) 2 x Herren-WC, 1 x Zugang Herren, 2 x Herren-Duschen, 1 x Damen-WC, 1 x Zugang Damen, 2 x Damen-Duschen. Geöffnet auf dem Foto ist ein Fenster des Herren-WC. Ein Schelm wer sich etwas Böses dabei denkt. Am Schornstein sieht man eine Uhr, die 1951 noch nicht existierte.
Die nächsten beiden Fotos sind Ende der 50-er-Jahre aufgenommen worden. Die Kubatur des Gebäudes war unverändert und der Zustand des Außenputzes war unverändert gut; logisch nach nur kurzer Zeit. Auf dem Foto von 1959 erkennt man, dass die Uhr am Schornstein nicht mehr vorhanden war. Sie hat also nur ca. 6 Jahre dort gehangen. Bestrebungen im Jahr 2014, eine neue Uhr zu errichten, sind bisher noch nicht intensiv weiter verfolgt worden.
03.06.1960 bis Anfang 1963- Die Gebäude-Aufstockung
Am 03.06.1960 wurde in der Vorstandssitzung erstmalig über einen Umbau des Gebäudes nachgedacht, wie die beiden Ausschnitte aus dem Protokoll aus der damaligen Vorstandssitzung belegen. In der Vorstandssitzung am 03.12.1960 wurde bekannt gegeben, dass der Umbau des Gebäudes noch 1960 begonnen werden sollte, da sowohl das Bauprojekt vorhanden war als auch die Grundfinanzierung stand.
Der Optimismus für einen Baubeginn im Jahr 1960 war unangebracht. Der Baubeginn verzögerte sich deutlich. In der Jahreshauptversammlung am 01.01.1962 teilte man mit, dass die Umbaumaßnahme im September 1961 begonnen hatte. Im Bericht zur Jahreshauptversammlung am 19.01.1963 gab der Vorstand bekannt, dass der Umbau des Sportheimgebäudes noch nicht abgeschlossen sei. Somit gehen wir davon aus, dass das Ende der Baumaßnahme erst im Jahr 1963 erreicht wurde. Durch die Aufstockung des Gebäudes wurde im Erdgeschoss die gesamte Kubatur verändert (siehe hierzu die Unterseiten Rondell, Gaststätte alt, Gaststätte neu). Im Obergeschoss entstand ein Versammlungssaal und eine Wohnung. Mit dem Umbau des Gebäudes wurde der Putz im Baubereich erneuert. Von diesem Zeitpunkt an blieb die äußere Fassade bis zum Beginn der Baurate 3 des Sportplatzumbaus ab dem Jahr 2014 nahezu unverändert.
Anfang 1963 bis 31.08.2014- Die Ruhephase
Das erste Foto des Sportheims nach der Fertigstellung der Aufstockung im Jahr 1963 stammt erst aus dem Jahr 1981. Man erkennt, dass sich die Schornsteine an gleicher Stelle befanden, dass sie jedoch auf Grund der Aufstockung erhöht werden mussten. Die Kubatur rechts vom Rondellausgang blieb unverändert. Allgemein hat man den Eindruck, dass die Fassade nach 30 Jahren etwas ranziger aussieht. Die beiden nachfolgenden Fotos vom Gebäude konnten wir unter den Aufnahmen vom Sportfest im Jahr 1987 finden. Auf dem linken Foto scheint man zu erkennen, dass der rechte Schornstein etwas wacklig aussah. Die Außenfassade fing an deutlich abzubröckeln ... vielleicht ein Zeichen wie es in der gesamten DDR um den Erhalt vorhandener Gebäude stand. Auf dem rechten Foto sieht man, dass ein Teil des Daches "aufgeplatzt" ist, und in der rechten unteren Ecke des Fotos erkennt man abgefallenen Putz.
Nach der Wiedervereinigung im Jahr 1990 wurde seitens des Berliner Senats ein "Aufbauprogramm Ost" für vorhandene Sportanlagen im Ostteil Berlins beschlossen und durchgeführt. Außer den Instandhaltungs- und Modernisierungsmaßnahmen im Sanitärbereich wurden auch an der Außenfassade des Sportheims Instandhaltungen vorgenommen. In den nachfolgenden Fotos sieht man, dass der etwas baufällige rechte Schornstein saniert wurde. Im Sportbereich des Sportheims wurden die Fenster ausgewechselt und die Zugangstür zum Sportheim wurde erneuert. In diesem Zusammenhang wurde der Putz im Eingangsbereich erneuert. Man erkennt auf dem rechten Foto deutlich den Unterschied zwischen neuem und alten Putz. Warum die linken Schornsteine zurückgebaut wurden und an dieser Stelle Antennen in den Himmel schießen, erschließt sich uns heute nicht mehr.
Nach den Instandhaltungen Anfang der 90-er-Jahre blieb in den nächsten Jahren das Gebäude in seiner Art und Weise unverändert. Fotos aus dem Jahr 2001 belegen dieses. Allein die SAT-Schüssel ist ein Zeichen der Zukunft. Schaut man sich die Fotos intensiver an, so sollte auffallen, dass die Jalousien von 1951 eigentlich verschlissen sind. Übertüncht wurde dieser Zustand durch einen Pseudoanstrich. 2004 wurde die Antennenanlage des Obergeschosses abgebaut. In diesem Zusammenhang erhielt das Dach ein "Pflaster" aus Dachpappe, womit wahrscheinlich auch die Aussparungen der alten Schornsteine mit abgedichtet wurden. An eine Grundsanierung der gesamten Dachfläche war zu diesem Zeitpunkt nicht zu denken. Das Bild der Dachfläche könnte man wahrscheinlich heute in einer Ausstellung für modernen Kubismus zeigen.
Im Jahr 2004 wurde die Entscheidung getroffen, die gesamte Sportanlage "Volksstadion/Stadion Altglienicke" komplett neu zu gestalten. In einer Baurate 1 und 2 wurde der Sportplatz in einen Kunstrasenplatz umgebaut und in einer Baurate 3 sollte das gesamte Gebäude einschl. des einstöckigen Sportbereiches saniert werden. Wann die Baurate 3 beginnen sollte, stand zu diesem Zeitpunkt noch voll in den Sternen. Aus dem Jahr 2005 haben wir die nachfolgenden drei Fotos vom Sportheim gefunden; ohne Kommentar.
2014 bis 2018- Innenumbau mit Anpassungen
Nachdem die Bauraten 1 und 2 abgeschlossen waren, wurde seitens des Sportamtes im Jahr 2014 begonnen, die Baurate 3 zu realisieren. Den Umfang der Umbauarbeiten "Innen" der Baurate 3 kann man den Unterseiten "Rondell/Gaststätte/Sportbereich" entnehmen. Durch die Veränderungen im Inneren des Sportheims, mussten auch Anpassungen an der Außenfassade des Gebäudes vorgenommen werden. Nachfolgend zwei Fotos; ein Foto der Baustelleneinrichtung und ein zweites Foto nach dem Rückbau einer Glaswand im Rondell zur Einrichtung des Raumes für den Platzmeister im Rondell.
Frühjahr 2018 bis Herbst 2018- Die neue Fassade
Als alle Innenarbeiten der Baurate 3 beendet waren, wurde seitens des Sportamtes die Sanierung der Außenfassade des gesamten Gebäudes in Auftrag gegeben. Die Arbeiten begannen im Frühjahr 2018. Nachdem es anfangs zu Unregelmäßigkeiten kam, wurde die Baumaßnahme im Spätherbst 2018 abgeschlossen. Die nachfolgenden vier Fotos erinnern an diese Baumaßnahme.
Ausblick
Ob die Instandhaltung des Sportheims seitens des Sportamtes im November 2018 als abgeschlossen gilt, können wir zum Zeitpunkt der Erstellung dieser Seiten im Jahr 2022 noch nicht einschätzen. Nach den uns vorliegenden Informationen sollen ggf. noch Verbesserungen der Außenanlagen vorgenommen werden. Sofern es bei der Instandhaltung der Sportanlage Altglienicke weitere Entwicklungen gibt, werden wir diese Sachverhalte hier zu gegebener Zeit ergänzen. Am besten wäre es natürlich, wenn die Entscheidung fallen würde, in Altglienicke einen zweiten Sportplatz auf dem Gelände "Fitzers Kuten" zu errichten.