Nr. 1- Sport- und Spielfläche Köpenicker Straße/ Volksstadion Altglienicke | |
30.05.1945- Ende 1949 | SG Altglienicke/Altglienicker Sport Verein- Fußball, Handball, allgemeiner Freizeit- und Vereinssport, Schulsport, |
Anfang 1950- 13.07.1951 | Errichtung vom Volksstadion Altglienicke, |
15.07.1951- 13.06.2004 | Altglienicker Sport Verein/VSG Altglienicke (e.V.)- alle Sektionen/Abteilungen, auch Schulsport und Sportfeste Dritter, |
01.07.2004- 07.06.2005 | Umbau des Stadions; Großfeld-Kunstrasen mit Lampen, Kleinfeld-Wiese ohne Lampen, |
Die "Sport- und Spielfläche Köpenicker Straße" früher auch "Köpenicker Straße/An der Mühle" ist einer der ältesten Standorte des Sports in Altglienicke, dessen Geschichte vor den Weltkriegen auf der Seite "Sportanlagen vor 1945" zu finden ist. Nach 1945 wurde die Sportanlage bis Ende 1949 sporadisch durch Freizeitsportler bzw. im Zusammenhang mit einigen Punktspielen der Fußballer und der Handballer genutzt. Der Sportbetrieb auf der Sportanlage endete unter diesem Namen Ende 1949, weil auf dem Standort ab 1950 das Volksstadion Altglienicke (später nur noch Stadion Altglienicke) errichtet wurde. Nachfolgend ein Kartenausschnitt von Histomap aus dem Jahr 1949, auf dem die Lage der Sportfläche eingezeichnet ist, ein Foto von einem Volleyballspiel auf der Sport- und Spielfläche (mit Blick in Richtung Kirche) sowie eine Ansetzungen für ein Punktspiele.
In den Jahren ab 1947 stieg die Mitgliederzahl in der SG Altglienicke/dem Altglienicker Sport Verein stetig an; der Nachwuchssport wurde aktiviert. Es gab aber in Altglienicke keine angemessene Sportanlage. Der Buntzelberg war keine Alternative, da dort die SG Falkenberg als Hauptnutzer aktiv war. Die Adlershofer Plätze waren auf Grund der Entfernung für die Altglienicker Sportler ebenfalls ungeeignet. Somit musste in Altglienicke etwas passieren. Am 27.11.1949 teilte ein Vertreter des Bezirksamtes Treptow in einer Vorstandssitzung mit, dass Altglienicke als Sportschwerpunkt-Standort seitens des Magistrats von Ostberlin eingestuft wird. Damit war der Weg frei für den Bau vom "Volksstadion Altglienicke am Alten Schönefelder Weg" auf dem Standort der ehemaligen "Sport- und Spielfläche Köpenicker Straße".
An dieser Stelle wollen wir die Gelegenheit nutzen, um an dieses große Bauvorhaben in Altglienicke mit einigen Bildern zu erinnern. Anfang 1950 begannen Planung und Bau des Stadions. Wir wollen nicht verschweigen, dass außer des unermüdlichen Einsatzes der Altglienicker Sportler und Bürger auch durch die staatlichen Organisationen große Unterstützung geleistet wurde. In der Zeitung der Nachtkurier wurde nach der Einweihung vom Volksstadion an die Errichtung erinnert.
von links nach rechts: An der Böschung zur Rübezahlallee im Urzustand/heute Tribüne des Stadions, 2 x Fotos von derBöschung zur Schönfelder Chaussee,
Alle Fotos der nachfolgenden vier Reihen- schwerer Erdbau an der heutigen Straße "Zum alten Windmühlenberg"- heutiger Standort der Stadionhecke, der Entwässerungsmulden am Kleinfeldplatz und des Geräteschuppens.
Foto links: Totale vom Zuschauerrang auf die Bauarbeiten im Stadion sowie auf das neue Gebäude (Quelle: Bürgerverein Altglienicke), Foto rechts: Totale über den Baubereich mit Blick zur Rübezahlallee und zum ehemaligen Hartplatz.
Das "Volksstadion Altglienicke" wurde zum 15.07.1951 für die Eröffnung fertiggestellt. Auf dem nachfolgenden Foto links sieht man den gefüllten Zuschauerrang bei diesem Sportfest. Man erkennt die grobe Aschenbahn. Deren Belag wurde ca. Mitte der 70-er-Jahre aufgefüllt. Die Aschenbahn blieb bis zum Umbau im Jahr 2004 erhalten. Nach dem Sportfest gingen die Bauarbeiten weiter. So wurden um die Aschenbahn und an den Zuschauerrängen noch Umgrenzungen errichtet. Diese Umgrenzung sind auf den nachfolgenden zwei Fotos vom Sportfest am 06.09.1953 zu erkennen. Es wurden auch umfangreiche Bepflanzungen, die 1951 und 1953 noch völlig fehlten vorgenommen. Parallel dazu begann bereits die Werterhaltung, die nahezu vollständig durch die VSG-Sportler erfolgte.
Nach der Fertigstellung des Stadions gab es die nachfolgenden Standorte für einen Sportbetrieb. Nr. 1 ist das Volksstadion Altglienicke, unter Nr. 2 ist die Fläche zu erkennen, die wir als "Wilde Wiese" bezeichnen und auf der ab 1973 der Hartplatz errichtet wurde. Nr. 3 ist der Standort, den wir als "Fitzers Kuten" bezeichnen. Dort wurde versucht, einen Nebenplatz zu errichten. Informationen zu Nr. 2 und zu Nr. 3 findet man auf eigenen Seiten in dieser Rubrik "Sportanlagen nach 1945". Die Fläche und räumliche Aufteilung des Sportgeländes blieben bis zum Umbau des Stadions im Jahr 2004 nahezu unverändert.
Bereits nach wenigen Monaten zeigte sich, dass der Rasenplatz durch Handball und Fußball überlastet wurde. Der Hauptplatz im Stadion Altglienicke war ab 1964 (Schließung des Sportplatzes Rudower Straße) bis 1978 (Übergabe des Hartplatzes) die einzige nutzbare ungedeckte Sportstätte für die Sportler der VSG im Ortsteil Altglienicke. Ab 1968 gab es keinen Großfeldhandball mehr. Der zerfurchte Rasenplatz, besonders an den 13m-Handball-Wurfkreisen, wurde durch den Stadtbezirk Treptow im Jahr 1968 erstmalig (auch einmalig) erneuert. In der Jahreshauptversammlung vom 31.12.1967 wurde bekannt gegeben, dass die Erneuerung des Rasenplatzes im Sommer 1968 abgeschlossen sein sollte. Der Termin wurde gehalten. In dieser Zeit wurden auch neue Wasserleitungen auf dem Platz verlegt. Es wurde ein neuer Zaun an der Straße "Zum alten Windmühlenberg" gesetzt und ein Geräteschuppen errichtet. Der Sportplatz erhielt neue Holztore mit Tornetz-Bügeln. Neben den Protokollausschnitten sieht man ein Foto von der Hochsprunganlage des Schulsports aus dem Jahr 1958. Im Hintergrund sieht man auf diesem Foto die alten Kletterstangen, die Mitte der 60-er-Jahre zurückgebaut wurden. Am Standort der Kletterstangen wurde für viele Jahre ein Kohlenlagerplatz für die Heizung des Sportheims eingerichtet. Dieser Kohlenlagerplatz war der ideale Spielplatz für kleine Kinder. Nie wieder wurde auf dem Sportgelände eine ähnlich kreative Spielmöglichkeit für Kinder geschaffen. Unter den Protokollausschnitten erkennt man auf dem Foto aus dem Jahr 1979 die ursprüngliche Tribüne für die Zuschauer.
Nachdem die Handballer den Rasen nicht mehr nutzten und die Fußballer Anfang der 70-er-Jahren mit durchschnittlich fünf Mannschaften am Wettspielbetrieb teilnahmen, konnte der Rasen im Stadion gut anwachsen. Der Kiesgruben-Untergrund wirkte sich dabei positiv aus. Bei Regen sickerte das Wasser schnell ein und bei wenig Regen bzw. Trockenheit bot der Kies im Untergrund eine natürliche Feuchtigkeitsschicht (ökologisch aus heutiger Sicht gesehen "Der Hammer"). In den 80-er-Jahren begann die Epoche- Vertikutieren und Abharken des Platzes. Als die Fußballer Anfang der 80-er-Jahre ihre Mannschaften deutlich erhöhten, konnte der neu errichtete Hartplatz zur Entlastung des Rasenplatzes genutzt werden. Es gab jedoch dauerhaft Diskussionen, wer auf den Rasen "nach unten" durfte oder wer "nach oben" auf die Schmirgelscheibe musste. Die maroden Tribünen mussten Ende der 80-er- Jahre erneuert werden. Ein Foto der neuen Tribüne aus dem Jahr 1995 findet man auf dem Foto nachfolgend links sowie auf der Spielszene mit Blick Richtung Rübezahlallee. Nach der Wende blieb der Rasenplatz im Stadion erst einmal unverändert. Die Nebenanlagen erhielten teilweise neue Beläge wie z.B. die Anlagen für den Weitsprung. Wann genau diese Umgestaltungen erfolgten, können wir derzeit nicht sagen.
Im Jahr 1995 gab es seitens des Sportamtes den ersten Vorschlag zum Umbau des Rasenplatzes, der durch die Abteilung Fußball abgelehnt wurde. Man hoffte auf einen zweiten Sportplatz in Altglienicke; siehe hierzu unter 1-Stadion Altglienicke Kunstrasen. Bis zum Sommer 2004 blieb das Volksstadion so erhalten, wie es im Jahr 1951 eröffnet wurde.
Der Spielbetrieb auf dem alten Rasenplatz endete am 13.06.2004 mit dem Spiel der 8-er-B-Mädchen gegen SV Blau Gelb Berlin, welches mit 5:1 (2:0) gewonnen wurde; Bobrowski (4) und Griebel erzielten die Treffer. Am 30.06.2004 wurde der Sportplatz zwecks Umbau geschlossen. Nach der Umgestaltung des Stadions in einen Kunstrasenplatz sowie der Schließung des Hartplatzes ist das (Volks)-Stadion Altglienicke derzeit weiterhin die einzige ungedeckte Sportanlage im Ortsteil Altglienicke (31.12.2020/29.595 Einwohner ; Quelle: Dewiki/Lexikon/Berlin Altglienicke); wie Riesa, Schwedt, Saalfeld.