Am Donnerstagabend (19.04.) empfangen wir in der Regionalliga den traditionsreichen Mitaufsteiger Chemie Leipzig. Hier wieder einige Vorabinformationen zu dem Spiel.
Zum 30. Spieltag der Regionalliga Nordost begrüßt die VSG Altglienicke am Donnerstag, den 19. April 2018, die BSG Chemie Leipzig im Friedrich-Ludwig-Jahn-Sportpark (Cantianstraße 24, Berlin-Prenzlauer Berg). Das Spiel beginnt um 19.00 Uhr.
Offiziell wurde unser Gastgeber erst 1997 gegründet, es steht aber jenseits der zwei Jahrzehnte jede Menge Tradition dahinter. Die Wurzeln liegen im 1932 gegründeten Sportverein „Turnen und Rasenspiele (TuRa) 1932 Leipzig“, der Werksmannschaft des Automatenherstellers Carl M. Schwarz war. Der Klub fusionierte 1938 mit dem Leipziger SV 1899 zu TuRa 1899 Leipzig. 1945 wurde der Verein wie alle anderen durch die Alliierten aufgelöst.
Der Neuanfang begann als SG Leipzig-Leutzsch. Daraus wurde 1949 die ZSG Industrie und 1950 die BSG Chemie Leipzig mit dem VEB Lacke und Farben als Trägerbetrieb. Die BSG Chemie qualifizierte sich gleich auch für die DDR-Oberliga und wurde 1951 Meister. 1964 holte Chemie unter Trainer Alfred Kunze nochmals die DDR-Meisterschaft. 1966 folgte der Sieg im FDGB-Pokal. Fortan wurden die Leutzscher aber zur Fahrstuhlmannschaft zwischen Oberliga und zweitklassiger Liga. Mit dem Umbruch in der DDR begann Mai 1990 ein Neuanfang als FC Grün-Weiß 1990 Leipzig und schließlich nach Fusion mit dem FSV Böhlen als FC Sachsen Leipzig. 2011 dann nach einer Insolvenz die Auflösung des FC Sachsen Leipzig. Im Vorfeld gründeten Fans die BSG Chemie Leipzig wieder, die in der untersten Spielklasse starten musste und sich schrittweise wieder hocharbeitete, bis 2017 die viertklassige Regionalliga geschafft war, in der einst auch der FC Sachsen spielte. Die Leutzscher zählen zu den drei Klubs in unserer Regionalliga Nordost mit dem höchsten Zuschauerzuspruch. Rund 3.000 Zuschauer kommen da schon bei Heimspielen zusammen.
Interessant ist noch für unsere Region, dass es bei Chemie Leipzig aus den 70er Jahren heraus eine Fanfreundschaft mit dem 1. FC Union Berlin gab, die von einigen immer noch gelebt wird, auch wenn die Begegnungen rar geworden sind.
Wie gegen alle Regionalliga-Klubs aus Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen gab es seitens der VSG natürlich keine Punktspielvergleiche gegen die BSG Chemie Leipzig. Auch keine Testspiele. Unser Hinspiel im Alfred-Kuntze-Sportpark in Leipzig-Leutzsch endete 1:1, nach dem Boubacar Sanogo in seinem ersten Spiel für die VSG den Ausgleich besorgte.
Der Saisonverlauf ist für den Mitaufsteiger aus der sächsischen Metropole von einem permanenten Kampf gegen den Abstieg geprägt. Zuletzt sammelte man aber fleißig Punkte, mit denen man den vorletzten Platz zum Ende der Hinrunde schrittweise verlassen konnte. Die Leutzscher haben sich als aktuell fünftbestes Team der Rückrunde auf Rang 16 vorgearbeitet. Zuletzt gewann man 1:0 gegen den Tabellenzweiten BFC Dynamo. Davor gab es ein 1:1 beim FC Viktoria 89 Berlin, ein 0:0 bei Wacker Nordhausen, ein 0:3 gegen Germania Halberstadt und ein 1:1 beim FSV Luckenwalde.
Die VSG Altglienicke ist seit vier Spielen mit der Ausbeute acht von 12 möglichen Punkten ungeschlagen. Als Tabellenvierzehnter (der letzte Platz unten, der Klassenerhalt bedeutet) ist es wichtig gegen die zwei Punkte bzw. zwei Plätze dahinter stehenden Leipziger nachzulegen, um nicht auf einen Abstiegsplatz zu fallen.
Wir hoffen angesichts der größeren Anhängerschaft unserer Gäste wieder auf ein Spiel mit etwas größerer Kulisse, auch wenn klar ist, dass zu einem Donnerstagabend nicht so viele aus Leipzig anreisen werden können, wie es an einem Wochenende gewesen wären.
Der Eintritt beim Spiel beträgt (inclusive Stadion-Echo) 10 Euro, ermäßigt 8 Euro, VSG-Mitglieder 5 Euro. Für Gästefans wird der Eingang gesondert von der Seite Toppsstraße erfolgen, während alle Einheimischen von der Seite Max-Schmeling-Halle hinein kommen.
Joachim Schmidt