Sonnabend, 15. Dezember 2018 um 16:00 Uhr

Ü40 Landesliga: VSG Altglienicke vs. FC Internationale 2:0 (0:0)

Tore: Assmuth, Riebe

Aufstellung:

Höhne, Michling, Benzner, S.Spitzner, Riebe, Wenig (ab 80. Dobberthin), Heinrich, J.Spitzner, Weber (ab 78. Merbeth), Assmuth, Petrovacki

Warum begeistern sich so viele Menschen für Fußball? Auch ein vermeintlicher Underdog kann trotz sportlicher Unterlegenheit mit den in der Überschrift genannten Attributen Erfolg haben. Die Ausgangssituation vor dem Spiel war klar und vom Trainer in der Kabinenansprache auf den Punkt gebracht. Die Ü40 hat nach dem Aufstieg in die Landesliga eine gute Hinrunde gespielt, allerdings auch mit einigen Ausreißern nach unten. Den klaren Niederlagen standen aber auch Spiele gegenüber, wo man Punkte bzw. eine bessere Ausbeute hätte erzielen können, wie bei den Spielen gegen Hansa, Staaken oder Borsigwalde.

In der ersten Halbzeit wurde die VSG von der Realität überholt. Man sah sich mit dem FC Internationale einer Mannschaft gegenüber, welche körperlich, fussballerisch und taktisch die ersten 45 Minuten eine fast peinliche Überlegenheit schaffte. Durch geschicktes Positionsspiel verschaffte sich die Auswärtsmannschaft immer wieder Überzahlsituationen. Das defensive Mittelfeld der VSG lief immer hinterher und die Außenpositionen waren ständig überfordert. Torchancen oder Angriffsbemühungen der VSG Fehlanzeige! Warum es nach 45 Minuten noch 0:0 stand, konnte sich keiner der Beteiligten erklären. In der Nachbetrachtung spielten 4 Faktoren eine Rolle, die gemeinsam und gut abgestimmt für die Torlosigkeit sorgten: 1.) Ungenügende Chancenverwertung und Unfähigkeit des FC Internationale ein Tor zu erzielen; 2.) Pfosten und Latte des VSG-Tores; 3.) wohlwollende Entscheidungen des Schiedsrichters Lemmler zugunsten der VSG und 4.) Wenn 1 bis 3 nicht halfen, war Torwart Höhne zur Stelle, der alles hielt was zu halten war und alles hielt, was nicht zu halten war!!!

Die VSG schlich nach Abpfiff der ersten Halbzeit wie ein geprügelter Hund vom Platz.

Eine Kabinenansprache verweigerte der Trainer ob der gezeigten Leistung und forderte von der Mannschaft eine Aussprache. Ruhiger werden, enger an den Leuten, defensiver stehen sollten dazu beitragen die zweite Halbzeit besser zu gestalten. Letztendlich sollte die Besserung durch den Vorschlag von Taktikfuchs Michling Erfolg haben. Der Zehner wurde aufgelöst und Weber rückte als dritter Sechser tiefer ein. Und irgendwie veränderte sich nunmehr das Spiel. Der FC Internationale war immer noch die deutlich bessere Mannschaft und die Faktoren 1 bis 4 halfen auch in der zweiten Halbzeit die Null zu halten. Aber die Überlegenheit war lange nicht mehr so ausgeprägt wie in der ersten Halbzeit. Auch körperlich steigerte sich die VSG. Mehr Körpereinsatz, bedingungsloser Kampf, gegenseitige Motivation führten dazu, dass die VSG langsam ins Spiel kam und sich auch Chancen erarbeitete. Den angeschlagenen Merbeth hielt es in der 78. Minute nicht mehr auf der Bank und er wurde für Weber eingewechselt. Und Merbeth sorgte mit einem weiten Ball für die erste große Torchance für die VSG. Und es kam wie es kommen mußte, diese führte in der 83. Minute auch gleich zum 1:0. Petrovacki verlängerte die Flanke von Merbeth per Kopf zu Assmuth, der einen Abwehrspieler aussteigen ließ und sicher in die lange Ecke vollendete. Der FC Internationale war geschockt und die VSG kam im Anschluß zur nächsten Tormöglichkeit, die vom VSG-Stürmer nach flachem Anspiel in die Mitte nicht genutzt werden konnte. In der 87. Minute sollte dann die Entscheidung fallen. Die VSG konnte einen Fehlpaß abfangen, J. Spitzner paßte zu Riebe und dieser verwandelte mit einem harten Distanzschuß in die kurze Ecke zum 2:0. Die VSG blieb hellwach und erkämpfte sich mit den Abwehrrecken Benzner, Michling und S. Spitzner das dritte Spiel in der Landesliga ohne Gegentor. Der Spielbericht kann jedoch nicht beendet werden ohne den „man oft the match“ zu erwähnen. Was Torwart Höhne an diesem Sonnabend hielt, hatte nichts mit Landesliga-Niveau der Ü40 zu tun. Gut, dass keine Scouting-Abteilung am Spielfeldrand stand. Höhne hätte als Weihnachtsgeschenk einen Vertrag im Männerbereich erhalten. Auch die Spieler des FC Internationale waren fassungslos, wie die VSG einen so guten Torhüter haben kann. Letztendlich war es ein Sieg, der sich hart erarbeitet wurde. Und wer hart arbeitet, zieht das Glück auf seine Seite. Glückwunsch VSG!!!

Trotz eines Starts mit 3 Minuspunkten belegt die VSG mit 5 Punkten Vorsprung auf den Abstiegsplatz Tabellenposition 13 und befindet sich in Schlagdistanz zu den Tabellennachbarn 1. FC Union und TSV Mariendorf. Mit dem Torverhältnis von 19:45 kann man nicht angeben, aber denkt man sich die Spiele gegen Schmöckwitz (0:10) und FC Treptow (0:6 Wertung) weg, sähe die Bilanz deutlich freundlicher aus.

Die Grundlagen für den Klassenerhalt wurden in der Hinrunde gelegt, die Mannschaft muß nun in der Rückrunde beweisen, daß sie das gezeigte Niveau auch beibehält.

Die Altliga bedankt sich bei allen treuen Fans, die bei Wind und Wetter, bei Sieg und Niederlage an der Seitenlinie stehen. Wir wünschen einen guten Rutsch ins Neue Jahr!!!

Jens Spitzner