Ü40 Landesliga / Sonntag, 24.02.2019 um 16:30 Uhr

FC Internationale vs. VSG Altglienicke 6:2 (2:0)

Tore: Wulff, Heinrich

Aufstellung:

Höhne, Gündel, Heinrich, S.Spitzner, Riebe (ab 40. Minute Schubert), Wenig (ab 25. Minute Wulff), Merbeth, Michling, J.Spitzner, Richter, Grothmann

Spielbericht von Jens Spitzner

Ein Spiel zum Vergessen!

Wie eine hochfrequentierte Fussballanlage mit drei Plätzen aussieht, durfte man am vergangenen Sonntag auf dem Vereinsgelände des FC Internationale bestaunen. Und so wurde das für 16:00 Uhr angesetzte Spiel der Ü40 der VSG gegen den FC Internationale über eine halbe Stunde später angepfiffen. War das letzte Spiel gegen Borsigwalde eine Kopie des Hinspiels, war das aktuelle Spiel das genaue Gegenteil. Und hält man sich an Pipi Langstrumpf und „malt sich die Welt wie sie einem gefällt“ sähe die Kurzzusammenfassung des Spiels so aus: Die VSG war die spielbestimmende Mannschaft, die hochkarätigen Chancen wurden in der ersten Halbzeit genutzt und die 3:0 Führung wurde in der zweiten Halbzeit sicher verwaltet. Die Wunschvorstellung wurde von der Realität jedoch komplett überholt.

Die kämpferische Leistung aus dem Hinspiel sollte auch im Rückspiel mitgenommen werden und Trainer Grieger wählte dementsprechend die taktische Aufstellung mit drei Sechsern im Mittelfeld. Die VSG kam gut ins Spiel und hätte bereits früh in Führung gehen können. Grothmann setzte sich gegen zwei Verteidiger durch, schoss von halblinks auf das Tor und der Ball landete am Innenpfosten, sprang aus und nicht ins Tor. Der Abpraller wurde von J.Spitzner und dem erstmals für die Ü40 der VSG spielenden Richter knapp verpasst und es blieb beim 0:0. Die VSG erarbeitete sich mit fortlaufender Spieldauer ein Übergewicht jedoch erstmal ohne Torchancen zu kreieren. Leider erwischte der im Hinspiel noch überragende Höhne nicht seinen besten Tag. In der 7. Minute ließ er einen Fernschuss prallen und der Stürmer des FC Internationale war schneller als die VSG Verteidigung und schloss zum unverdienten 1:0 ab. In der 20. Minute trat der Mittelfeldregisseur der Heimmannschaft zum Freistoß an, zirkelte den Ball über die Mauer, Torwart Höhne war zwar noch dran, aber über den Innenpfosten landete der Ball zum 2:0 ins Tor. Was danach passierte, ließ die VSG-Fan‘s verzweifeln. Erst musste Mittelfeldspieler Wenig wegen einer Muskelverletzung nach 25 Minuten ausgewechselt werden. Dann überbot sich die VSG im Auslassen von hochkarätigsten Chancen. Hier nur ein paar Beispiele: Grothmann völlig freistehend per Kopf daneben, Riebe mittig alleine im Strafraum, Grothmann und Richter alleine auf einen Verteidiger zugehend, aber nicht zusammenspielend, sondern eigensinnig und kläglich vergebend. Die VSG hätte mindestens mit dem Ausgleich in die Halbzeitpause gehen müssen. Negativer Höhepunkt der ersten Halbzeit sollte ein Allerweltsfoul an Riebe sein. Riebe fiel unglücklich auf die Schulter und brach sich dabei das Schlüsselbein. Mannschaft und Trainer waren in der Halbzeitpause nun vollendends bedient.

Noch war nichts verloren. Die VSG war auch in der zweiten Halbzeit die bessere Mannschaft und bestimmte das Spiel. Doch erst einmal schoss wieder der FC Internationale zwei Tore. Und wieder waren es individuelle Fehler, die zu den Gegentoren führten. Aber wie in der letzten Woche gab sich die Mannschaft trotz 4:0 Rückstand nicht auf, kämpfte und machte weiterhin das Spiel. Belohnt wurde die VSG mit einem wunderschönen Tor von Wulff, der sich in der 55. Minute ein Herz nahm und von der Strafraumgrenze den Ball unhaltbar im Torangel unterbrachte. Der nächste Rückschlag folgte mit dem 5:1. Die VSG gab immer noch nicht auf. Nach schöner Kombination über rechts gelangte der Ball nach Flanke zu Schubert, der diesen in absoluter Körperakrobatik per Kopf in die Strafraummitte, zu dem nach vorne beorderten Heinrich beförderte. Dieser konnte dann unhaltbar zum 5:2 Anschlusstreffer abschließen. Das 6:2 in der letzten Minute war reine Ergebnismakulatur.

Spielerisch befand sich die VSG in den letzten beiden Spielen mit den gegnerischen Mannschaften auf Augenhöhe. Geopfert wurde dafür die defensive Stabilität. Solange sich die Leistungsträger der Mannschaft immer wieder individuelle Aussetzer leisten und der Rest der Mannschaft nicht konsequent in die Zweikämpfe geht, gedanklich immer einen Schritt zu spät ist, solange die taktischen Vorgaben des Trainers nicht umgesetzt werden und solange Egoismus vor dem Tor herrscht und der freistehende Mannschaftskamerad nicht angespielt wird, werden die im Abstiegskampf so dringend benötigten Punkte auch nicht eingefahren. Aufwachen, alles geben, kämpfen, beißen, kratzen, im Sinne der Mannschaft spielen und dann sollte, muss es möglich sein, das so wichtige Spiel im Abstiegskampf gegen den Lokalrivalen 1. FC Union zu gewinnen.

Zum Abschluss noch einmal besten Genesungswünsche an Linksaußen Riebe. Der Leistungsträger und Torgarant wird der Mannschaft in den nächsten Wochen fehlen.