Ü40 Landesliga / Sonnabend, 02.03.2019 um 16:00 Uhr

VSG Altglienicke vs. 1. FC Union 4:2 (2:1)

Tore: 3xSpitzner, Richter

Aufstellung:

Höhne, Schubert, Heinrich, Merbeth, S.Spitzner (ab 80. Minute Dobberthin), Richter, Michling, Lademacher, J.Spitzner, Petrovacki (ab 75. Minute Assmuth), Grothmann

Spielbericht von Jens Spitzner

4:2 Sieg gegen 1. FC Union! Tage wie dieser…

Tage wie dieser lassen Männer mit deutlich über 40 und teilweise über 50 erinnern, warum sie sich die Strapazen eines Spiels auf Grossfeld antun. Das Nachbarschaftsduell war nicht nur Abstiegskampf pur, sondern, wie so oft in den vergangenen Jahren, emotional aufgeladen. Ohne die Dramaturgie vorwegzunehmen, aber das bessere Ende konnte sich die Ü40 der VSG sichern. 

Die Wetterfee meinte es gut und so traten beide Mannschaften bei kalten aber trockenen Bedingungen gegeneinander an. Die Ausgangslage war klar. Union konnte sich mit einem Sieg einen Abstand von 10 Punkten auf den Abstiegsplatz sichern. Die VSG benötigte die drei Punkte jedoch noch mehr, da mit Hellas der unmittelbare Abstiegskonkurrent mit lediglich 2 Punkten Rückstand im Nacken saß. Als Lehre aus den drei Spielen der Rückrunde veränderte das Trainerteam die taktische Aufstellung. Die VSG spielte mit Viererabwehrkette, davor zwei Sechser und zwei Außen im Mittelfeld sowie zwei Stürmern. Motiviert werden musste keiner, alle waren heiß wie Frittenfett. Der Trainer wies nichtsdestotrotz daraufhin, die einfachen Fehler und Unkonzentriertheiten zu vermeiden, die in der Saison schon einige Punkte gekostet haben dürften. 

Gleich zu Beginn zeigte sich, dass beide Mannschaften nicht zwingend auf Angriff spielten. Die VSG konnte somit ungestört ihr Aufbauspiel einleiten. Das tat dem Spiel gut und der VSG, denn die spielbestimmende Mannschaft in der ersten Halbzeit war die VSG. Doch die VSG machte sich das Leben wieder einmal selbst schwer. Unbedrängt spielte Lademacher in der achten Minute einen Pass durch die Mitte, wo er nicht den Mitspieler fand, sondern den umherirrenden Richter anschoss und der Ball bei einem Unionspieler landete. Dieser nutzte die Gelegenheit, überrumpelte die in der Vorwärtsbewegung befindliche Abwehrreihe der VSG mit einem Pass in die Tiefe und der auf Torwart Höhne allein zulaufende Stürmer verwandelte sicher zum 0:1. Und wieder spielte sich die VSG selber ins Hintertreffen. Bereits jetzt drohte das Spiel zu kippen. Union hatte unmittelbar nach dem Führungstreffer zwei weitere Möglichkeiten zum Ausbau der Führung doch der überragende Höhne und der gerade in der ersten Halbzeit umsichtige Abwehrchef Merbeth verhinderten die Entscheidung. Doch im Gegensatz zu den letzten Spielen fing sich die VSG und eroberte wieder die Spielkontrolle. Ein Eckball von Richter konnte der Uniontorwart nur abklatschen, Grothmann sicherte den Ball und J. Spitzner nutzte das Chaos im Strafraum und verwandelte zum 1:1. Der Ausgleich verlieh der VSG weiter Sicherheit und Union befand sich jetzt ausschließlich im Abwehrmodus. Es sollte bis zur 44. Minute dauern bis die Heimmannschaft ihren Vorteil aus der Überlegenheit ziehen konnte. Eine Flanke von Schubert gelangte zu den im Strafraum freistehenden J. Spitzner, der den Ball per Volleyschuss zur verdienten 2:1 Führung ins Tor beförderte. 

In der Halbzeitansprache zeigte sich Trainer Grieger zufrieden mit der Leistung der Mannschaft und nun lag es an der VSG sich in der zweiten Halbzeit für die gute Leistung zu belohnen. Doch wie das Kaninchen vor der Schlange bekam die VSG Angst vorm Sieg und überließ Union zu Beginn der zweiten Halbzeit das Spielfeld. Und so gelang dem gegnerischen Stürmer der Ausgleich, wieder alleinstehend vor dem VSG-Tor. Auch hier hätte das Spiel wieder kippen können, aber auf Höhne war Verlass und dieser vereitelte die guten Torchancen des 1. FC Union. Je länger das Spiel dauerte, desto mehr kam Hektik und Aggressivität ins Spiel. Der Schiedsrichter verlor zunehmend die Spielkontrolle. Nur ein Gegner erzeugte Riesenärger. Union nahm diesen Spieler vom Feld, um das Spiel wieder zu beruhigen. Die VSG hatte die richtige Antwort parat. Der den Trainer ob seines Positionsspiel in den Wahnsinn treibende Innenverteidiger Heinrich konnte seinen Offensivdrang wieder einmal nicht bremsen, stürmte mit Ball nach vorne und spielte den freistehenden J. Spitzner an. Dieser drehte sich gedankenschnell um, stand auf einmal alleine vor dem Tor, Pike, Schuss, drittes Tor. Wahnsinn! Jetzt ging es nur noch darum den Sieg über die Zeit zu bringen. Zwei diskussionswürdige Entscheidungen im Strafraum der VSG, beide ausgelegt zugunsten der Heimmannschaft, heizten die Stimmung weiter an. Einmal spielte Michling klar den Ball, ein weiteres Mal grätschte Höhne den Union-Stürmer weg. Leider wechselte Union ihren Störenfried wieder ein, um ihn 5 Minuten später nach einem weiteren Foul und der nachfolgenden Rangelei wieder auszuwechseln. Das Spiel stand kurz vor dem Abbruch, es fanden sich jedoch glücklicherweise ausreichend vernünftige Spieler auf dem Platz, um dies zu vermeiden. Mittlerweile gibt es in Berlin jede Menge Entfaltungsmöglichkeiten. Vielleicht sollte Union dem Spieler mit der Nummer 11 eine andere Sportart ans Herz legen, zumal dieser Spieler nicht das erste Mal auffällig wurde. Union versuchte nun mit der Brechstange, den Ausgleich zu erzielen. Die VSG verteidigte tapfer und aufopferungsvoll und sollte belohnt werden. Und wieder spielte Heinrich den Vorbereiter. Die Flanke konnte Richter per schöner Direktannahme zum befreienden 4:2 abschließen. Kurz danach war Schluss und die VSG hatte sich drei wichtige Punkte erkämpft. Glückwunsch! Am nächsten Spieltag geht es zum schweren Spiel nach Schmöckwitz. Aber in den darauffolgenden Spielen gegen den SV Treptow und in Staaken kann die Mannschaft mit der gezeigten Leistung durchaus von weiteren Punkten träumen.

 Ein weiterer Glückwunsch geht an Kapitän Petrovacki, der heute seinen 48. Geburtstag feiert. Bleib gesund!