Es war ein Spiel der Kuriositäten. Dreimal musste Brunnemann in der 38. Minute zum Elfmeter heran. Zweimal traf er, doch der Schiedsrichter entschied auf Wiederholung, beim drittenmal vergab “Brunne”. In der 86. Minute gingen die Altglienicker durch Preiß in Führung, doch in der Nachspielzeit gab es einen Elfer gegen die VSG mit einem Bruder-Duell. Erst wehrte Dan Twardzik den Ball ab, aber Patrik Twardzik glich im Nachschuss noch zum 1:1 aus.

Der Gastgeber begann vor 384 Zuschauern offensiv und hatte aussichtsreiche Möglichkeiten zur Führung. Eine ergab sich nach acht Minuten für den Halberstädter Offensivmann Jäpel, doch dessen Fernschuss aus zentraler Position segelte nur knapp über das VSG-Tor. Nach gut 30 Minuten gestaltete sich die Partie offener, nachdem Tugay Uzan das 0:1 auf dem Fuß hatte, aber Guderitz hielt. Fortan hatten aber die Altglienicker den besseren Zugriff auf das Spiel, auch wenn sich immer wieder ein Durchkommen schwer gestaltete. In der 38. Minute foulte Benjamin Boltze Altglienickes Tugay Uzan im Strafraum. Der Schiedsrichter entschied auf Elfmeter. Mittelfeldspieler Björn Brunnemann verwandelte zweifach, doch beide erfolgreichen Versuche wurden nicht gegeben, weil jeweils ein Spieler zu früh in den Strafraum lief. Von daher musste Brunnemann ein drittes Mal am Elfmeterpunkt ran. Wieder nahm er die gleiche Ecke und diesmal parierte VfB-Keeper Guderitz den Ball um den Pfosten.

Im zweiten Durchgang lauerten beide Mannschaften vor allem auf Fehler des anderen Teams, ansonsten spielte sich das Geschehen über weite Strecken im Mittelfeld ab. Erst in den Schlussminuten wurde es wieder turbulent. In der 86. Minute passte Lukas Müller einen Freistoß in den Strafraum, den Christian Preiß aus halblinker Position gegen den chancenlosen Guderitz zum 0:1 verwandelte. Ein Auswärtssieg war durch den späten Treffer zum Greifen nah. Doch es folgte noch in der Nachspielzeit eine Antwort der Halberstädter. Boltzes Freistoß flog an die Hand des in der Mauer stehenden VSG-Linksverteidigers Stephan Brehmer, woraufhin der Schiedsrichter ein weiteres Mal auf den Punkt zeigte. Es kam dabei zum Duell zwischen Patrik Twardzik und seinem ein Jahr älteren Bruder Dan. Der VSG-Keeper wehrte den Schuss seines jüngeren Bruders ab, doch der Halberstädter Offensivspieler hatte Glück, dass ihm der Ball zurück vor die Füße flog, den Patrik Twardzik im Nachschuss zum bitteren 1:1-Ausgleich versenkte. So blieb am Ende nur eine Punkteteilung.

VSG-Trainer Andreas Zimmermann: “Wir sind hierher gefahren, um mindestens einen, besser drei Punkte zu holen und wussten, was uns erwartet. Meine Mannschaft hat die taktische Herausforderung umgesetzt und bis zur Halbzeit keine Torchance zugelassen. Nach dem Wechsel war die Zielstrebigkeit etwas geringer, trotzdem haben wir eine Möglichkeit zur Führung genutzt. Die musst du fünf Minuten vor Schluss natürlich nach Hause bringen. Entscheidend waren die drei fehlgeschlagenen Ausführungen der Elfmeter für uns, auch der vermeintliche Handelfmeter gegen uns war unglücklich. Aber wir haben das Mindestziel erreicht und sind seit fünf Spielen ungeschlagen.”

Aufstellung: D. Twardzik – Brehmer, Czyborra, Kahlert – Pütt, Skoda, Brunnemann, Preiß, Donner (81. Ede) – Lemke, Uzan (59. Müller)

Tore: 0:1 Preiß (86.), 1:1 P. Twardzik (90.+2)

Gelbe Karten: Preiß, Brunnemann, Brehmer

Joachim Schmidt

Bild: MDR