In Neustrelitz wollte auf beiden Seiten nichts so richtig im Spielaufbau klappen, unsere Gastgeber hatten dann aber mehr Glück. Diese kamen in der 53. Minute zum Siegtreffer, während wir kurz zuvor die Chance zur Führung vergaben.

Es war absolut kein ansehnlicher Fußball, der da in Neustrelitz vor einer Minuskulisse von 209 Zuschauern von beiden Mannschaften geboten wurde. Der Unterschied lag nur darin, dass die Partie am Ende für die im Tabellenkeller stehenden Hausherren den glücklicheren Ausgang hatte. Unzählige Angriffe in beiderlei Richtung führten ins Leere. Immer wieder kursierten auf der Tribüne die geflügelten Worte, dass hier schlichtweg „Not gegen Elend“ spiele. Die Neustrelitzer wirkten unsicher und zeigten Fehler im Spielaufbau. Auf Altglienicker Seite sah es nicht gerade besser aus. Fehlpässe zogen sich durch die gesamte Begegnung im Parkstadion. Die Gastgeber vollbrachten in der ersten Hälfte als einzige wirkliche gefährliche Aktionen zwei Schüsse in Richtung Tor durch Pascal Eggert in der 15. und der 43. Minute. Dazwischen konnte die VSG zweimal Abwehrfehler auf Neustrelitzer Seite nutzen, ohne zu einem erfolgreichen Abschluss zu kommen. So stand Boubacar Sanogo in der 36. Minute völlig frei vor dem Neustrelitzer Keeper Norman Quindt, doch anstatt selbst zu schießen, legte er den Ball quer und schon war ein TSG-Abwehrspieler klärend zur Stelle. Torlos ging es in die Pause.

Unmittelbar nach Wiederanpfiff hatte Christian Preiß in der 48. Minute den Führungstreffer der Altglienicker auf den Fuß, als er einen von Quindt abgewehrten Ball aufnahm und völlig frei vor dem leeren Tor stand, doch brachte er das Kunststück fertig, den Ball aus nicht einmal mehr zwei Metern Distanz zum Gehäuse noch über die Latte zu schießen. Es herrschte Schockstarre beim VSG-Team über diese vergebene Chance. Die wussten die Neustrelitzer in der 53. Minute zu nutzen, als Fabrio Abbruzzese von rechts auf George Kelbe flankte, der von der Strafraumgrenze eiskalt zum 1:0 einnetzte. Danach hatten die Mecklenburger die eine und andere Kontersituation mit der Möglichkeit das Ergebnis zu erhöhen, zeigten sich aber im Abschluss immer wieder als zu ungenau. Am Ende entfaltete die VSG noch einmal ordentlich Druck. In der 85. Minute kam der eingewechselte Patrick Kroll gefährlich vor das Tor, aber TSG-Keeper Quindt war rechtzeitig zur Stelle. Dann keimte in der Schlussminute Hoffnung auf einen späten Ausgleich auf, doch der Kopfball von Louis-Nathan Stüwe zog knapp über die Latte hinweg. Das war es dann. Den Sieg in einem Spiel verpasster Chancen fuhren die Neustrelitzer ein, die mit nun zehn Punkten nach 15 Spieltagen wieder hoffen können, den vorletzten Tabellenplatz kurzweil nach vorne zu verlassen.

VSG-Trainer Miroslav Jagatic: „Wir wollten hier Reklame für unser kommendes Heimspiel gegen Spitzenreiter Cottbus machen. Das ist uns leider zu keiner Phase des Spiels gelungen. Gegen Energie bedarf es jetzt einer deutlichen Leistungssteigerung.“

Joachim Schmidt

Tor: 1:0 Kelbe (53.)

Aufstellung: Rickert – Czyborra (78. Kroll), Kahlert, Stüwe, Pütt – Bache, Friztsche, Mattuschka, Preiß (56. Brehmer) – Sanogo, Stephan

Gelbe Karte: Czyborra, Fritsche, Stüwe, Pütt