GESCHICHTE

1883 bis 1945

Die Geschichte des organisierten Altglienicker Sports begann 1883 mit der Gründung des bürgerlichen Turn- und Gymnastikvereins MTV Spieß Altglienicke. 1906 gründete sich der BSC Freiheit 06, der im Rahmen des Arbeitersports eine Fußballsparte hatte. 1909 gründeten sich mit dem SC Jugendlust 09 sowie mit dem Altglienicker Ballspielclub 09 weitere Vereine mit Fußballsparten. Der Altglienicker Ballspielclub 09 war ein reiner Fußballverein, der ab 1911 am Wettspielbetrieb des V.B.B. teilnahm (DFB-Unterverband für Berlin-Brandenburg). Die Arbeitersportvereine vereinigten sich 1914 zur Turn- und Sportvereinigung Altglienicke 06 und führten ab 1919 einen regelmäßigen Punktspielbetrieb im Rahmen der Märkischen Spielvereinigung durch. Die TuSV Altglienicke 06 besaß auch Turner und Gymnastikfrauen, Schwerathleten und ab ca. 1922 Handballer. 1933 wurde die TuSV Altglienicke 06 aufgelöst. Die Handballer schlossen sich nach der Auflösung der TuSV dem MTV Spieß Altglienicke an. 1945 wurden der MTV Spieß Altglienicke sowie der Altglienicker BC 09 wie alle anderen Vereine in Deutschland durch Kontrollratsbeschluss aufgelöst.

1945-1960

Bereits unmittelbar nach Beendigung des 2.Weltkrieges versammelten sich die Altglienicker Sportler, um den Sport in Altglienicke wieder zu aktivieren. Organisierter Sport war ab diesem Zeitpunkt nur auf kommunaler Ebene möglich. Ab 01.01.1946 gliederten sich alle neu gebildeten Sportsparten der Sportgruppe Altglienicke an. Ab dem 01.04.1949 konnten sich wieder Vereine im Bereich Ostberlin bilden. Man gründete den Altglienicker Sportverein, dem die Sparten Fußball, Handball, Turnen und Gymnastik, Tischtennis, Schach, Kegeln beitraten. Die Sparte Angeln trat nicht bei.

Die Sportführung der DDR versuchte ab 1949 alle Vereine an Betriebe anzugliedern. Im Oktober 1951 wurde seitens der BSG Chemie Adlershof versucht, eine Vereinigung mit dem Altglienicker Sportverein herbei zu führen. Dieses wurde am 09.10.1951 durch den Vorstand des Altglienicker Sportvereins sowie durch die Sparten des ASV abgelehnt. Der Altglienicker Sportverein blieb dauerhaft ein privater Verein ohne Betriebsbindung.

1952 verbot die DDR-Sportführung die Bezeichnung „Verein“. Der Altglienicker Sportverein nannte sich nach langen Diskussionen über den neuen Vereinsnamen am 1. Juli 1952 in ‚Volkssport Gemeinschaft Altglienicke‘ um. Die Anfangsbuchstaben bildeten das neue Vereinssymbol V-G-A.

Die Fußballer spielten ab 1946 zumeist in den unteren Spielklassen. Im Jahr 1958 stieg die VSG Altglienicke aus der Kreisklasse als Zweitplatzierter in die 1. Klasse auf. Im darauffolgenden Jahr gelang dann als Meister der 1. Klasse sogar der Aufstieg in die Stadtklasse, der damaligen zweithöchsten Ost-Berliner Spielklasse.

1960 bis 1990

In der Stadtklasse spielte man bis zur Saison 1964/65. Nach dieser Saison ging es wieder zurück in die 1. Kreisklasse. Der erneute Aufstieg in die Bezirksklasse (neuer Name für Stadtklasse) gelang erst wieder in der Saison 1969/70. Die Bezirksklasse konnte aber nicht gehalten werden, so dass die VSG Altglienicke postwendet wieder abstiegt. Zwischen 1974 und 1982 wechselte die VSG Altglienicke mehrmals zwischen Bezirksklasse und 1.Kreisklasse. Erst mit der Spielzeit 1982/83 konnte die Mannschaft dauerhaft die Zugehörigkeit zur Bezirksklasse sichern.

In der Saison 1988/89 wurde der zweite Platz in der Bezirksklasse Staffel B erreicht, der zu zwei Aufstiegsspielen in die Bezirksliga – damals höchste Berliner Spielklasse – berechtigte. In zwei spannenden Spielen konnte der Favorit BSG Einheit Pankow bezwungen werden. Das Hinspiel in Altglienicke wurde mit 3:1 gewonnen. Das Rückspiel in Pankow gewann die VSG mit 2:3.

Somit spielte die VSG Altglienicke erstmals in der Vereinsgeschichte in der Bezirksliga. In der Bezirksligasaison 1989/90 wurde der 13. Platz erreicht, womit der Abstieg verhindert werden konnte. In der Folgesaison 1990/91 wurde der 10. Platz in der Landesliga Ost erreicht.

seit 1990

Nach der deutschen Wiedervereinigung wurde die VSG Altglienicke ein eingetragener Verein. In einer außerordentlichen Hauptversammlung stimmte man über den neuen Vereinsnamen ab. Der Vereinsname VSG Altglienicke wurde beibehalten. Die VSG Altglienicke e.V. bestand Anfang der 90er-Jahre aus den Abteilungen Fußball, Handball, Gymnastik, Kegeln, Alterssport.

Die erste Saison der Fußballer im gemeinsamen Gesamtberliner Spielbetrieb endete mit dem Abstieg aus der Landesliga in die Kreisliga A. Mit Platz acht in der Saison 1992/93 wurde der Aufstieg in die neu geschaffene Bezirksliga (dritthöchste Berliner Spielklasse) geschafft. In der Saison 1994/95 wurde der Wiederaufstieg in die Landesliga geschafft. Nach dem neunten Platz in der Landesliga der Saison 1995/96 begann der sportliche Abstieg mit drei Abstiegen in vier Jahren. So spielte die VSG Altglienicke in der Saison 2000/01 nur noch in der Kreisliga B. Erst mit dem Aufstieg 2003/04 in die Kreisliga A begannen wieder bessere Zeiten für die VSG Altglienicke. Ab der Saison 2006/07 spielte man in der Bezirksliga. 2009 stieg man in die Landesliga auf. Dort schaffte man im Sommer 2010 nach zwei Relegationsspielen den Aufstieg in die Berlin-Liga. In der Saison 2011/12 wurde die VSG Altglienicke Erster in der Berlin-Liga und damit erstmalig Berliner Meister. Hiermit verbunden war der Aufstieg in die NOFV-Oberliga. Zum ersten Mal spielten die Fußballer überregional; Höhepunkt in der über 100jährigen Geschichte der Fußballer. Nach dem freiwilligen Rückzug aus der Oberliga im Jahr 2014 spielte man zwei Jahre in der Berlin-Liga. 2016 wurde man wiederum Berliner Meister und stieg in die NOFV-Oberliga auf.

Zusammen mit den ehemaligen Profispielern Björn Brunnemann und Torsten Mattuschka konnte sich die VSG in der Oberliga bereits nach drei Spieltagen erstmals an die Tabellenspitze setzen. Im Verlaufe der Saison konkurrierte Altglienicke mit Ligakonkurrent FSV Optik Rathenow um die Tabellenspitze. Zu Saisonende sicherte sich die VSG mit einem 2:2 beim SV Lichtenberg 47 und einem Punkt Vorsprung auf Optik die Meisterschaft. Damit spielt die VSG Altglienicke in der Saison 2017/18 erstmals in der Regionalliga Nordost. Da für diese Liga ihr Stadion nicht den Anforderungen des NOFV genügt, trägt der Verein seine Heimspiele seit dieser Saison im Friedrich-Ludwig-Jahn-Sportpark aus.

Ebendort gelang in der Saison 2019/20 der größte Pokalerfolg der Vereinsgeschichte, indem am 22. August 2020 der FC Viktoria 1889 Berlin mit 6:0 besiegt und somit der Berliner Landespokal gewonnen werden konnte. Zudem konnte in der Regionalligasaison 2019/20 der 2. Platz erreicht werden. Dieser Tabellenplatz wurde mithilfe einer Quotientenregelung ermittelt, nachdem die Saison infolge der COVID-19-Pandemie abgebrochen worden war. Nach der „unbereinigten“ Tabelle zum Zeitpunkt des Saisonabbruchs stand die VSG Altglienicke sogar aufgrund der besseren Tordifferenz – punktgleich mit dem 1. FC Lokomotive Leipzig – auf dem ersten Tabellenplatz. Altglienicke hatte jedoch ein Spiel mehr absolviert, sodass durch die Quotenregelung Lok Leipzig zum Tabellenersten gekürt wurde.

In der Saison 2021/22 erreichte Altglienicke erneut das Berliner Landespokalfinale, unterlag jedoch dieses Mal dem FC Viktoria 1889 Berlin mit 1:2 nach zwei Gegentoren in der Nachspielzeit.

Ergebnisse, Tabellen und Spielberichte von den Altglienicker Fußballern findet man umfangreich unter „Chronik“ auf unserer VSG-Seite.