Nach einer von Unsicherheiten geprägten ersten Hälfte konnte die VSG in der 49. Minute durch Kevin Kahlert in Führung gehen. Einen Ausgleich in der 85. Minute steckte man rasch weg, als nur drei Minuten später Altglienickes Youngster Igli Cami nach einer Flanke von Preiß den 2:1-Sieg brachte.
Die VSG Altglienicke ging in das Derby mit der schweren Bürde hinein unbedingt gewinnen zu müssen, um den Schwung von zuletzt drei ungeschlagenen Spielen fortzusetzen und sich weiter von den Abstiegsplätzen fernzuhalten. Dieser Druck zeigte sich auch mehr als deutlich im Spielverlauf der ersten Hälfte, als eine recht gehemmt wirkende Altglienicker Elf zu beobachten war. Immer wieder gab es technische Fehler und weite Pässe, die nicht am Zel ankamen. Die einzigen Torchancen waren auf Seiten der Gastgeber in der 13. Minute durch Stephan Brehmer und in der 18. Minute durch Christian Preiß zu erblicken. Dazwischen drohte ein Rückstand, als Viktorias Torjäger Ümit Ergirdi in der 14. Minute nach einem Solo auf das VSG-Tor abzielte, doch Keeper Dan Twardzik konnte den Schuss mit einem kräftigen Sprung gerade noch aus dem Eck fischen. Ansonsten waren wirkliche Höhepunkte Mangelware, es sollte torlos in die Pause gehen.
Die Halbzeitansprache von VSG-Trainer Jagatic muss deutlich gewesen sein. Die erste Chance nach Wiederanpfiff hatte zwar Viktoria durch einen 20-Meter-Schuss von Ergirdi, den jedoch VSG-Schlussmann Twardzik sicher unter Kontrolle bekam, dann aber zeigten die Altglienicker ihren Siegeswillen und nahmen spielerisch das Heft in die Hand. In der 49. Minute dribbelte sich Kevin Kahlert durch die Reihen der Viktorianer und lupfte nach einem Doppelpassspiel mit Louis-Nathan Stüwe den Ball über Viktoria-Keeper Kühn hinweg ins rechte Toreck zur 1:0-Führung. Drei Minuten später bestand die große Chance, die Führung auszubauen, aber Kühn konnte den Schuss von Christian Preiß wegfausten. Die Minute darauf bestand Kühn abermals gegen den plötzlich auftauchenden Kevin Stephan. Ab der 60. Minute wurde es auf Seiten der VSG wieder etwas ruhiger. Viktoria kam in der 62. Minute über Batikan Yildirim gefährlich vor das von Dan Twardzik gehütete Tor, doch der Ball ging knapp am Kasten vorbei. Glücklich verlief auch die 68. Minute, wo Twardzik das Spielgerät nicht ganz unter Kontrolle bekam, Ergirdi lediglich den Pfosten traf. In der 69. Minute rettete Kahlert einen unverhofft anfliegenden Ball auf der Linie. Es drohte immer mehr der Ausgleich und der vollzog sich auch, als Patrick Brendel recht freistehend eine Rechtsflanke von Basaran aufnahm und zum 1:1 ins Tor donnerte. Die VSG wollte sich aber so kurz vor Spielende nicht mit einem Punkt zufrieden geben und setzte gegen Viktoria noch einmal alle Kräfte in Bewegung. Drei Minuten später flankte Christian Preiß recht ungestört in den Torraum. Während Patrick Kroll bei dem Versuch, den Ball ins Tor zu befördern, wegrutschte, stand der erst 19-jährige Verzeidiger Igli Cami am rechten Pfosten goldrichtig und vollstreckte zum 2:1. Noch wenige Minuten waren durchzuspielen, dann konnte ein wichtiger Sieg gefeiert werden. Wichtig war dieser auch deswegen, weil die benachbarte Konkurrenz in der unteren Tabellenhälfte an diesem Spieltag ebenso recht erfolgreich abschnitt.
VSG-Trainer Miroslav Jagatic: „Es bleibt ein Tanz auf der Rasierklinge. Der Kampf um den Ligaverbleib wird wohl bis zum letzten Spieltag anhalten.“
Joachim Schmidt
Tore: 1:1 Kahlert (49.), 1:1 Brendel (85.), 2:1 Cami (88.)
Aufstellung: Twardzik – Mrkaljevic, Kahlert, Brunnemann, Pütt – Preiß, Skoda (61. Steinhauer), Stüwe, Brehmer (67. Cami) – Stephan, Ede (78. Kroll)
Gelbe Karten: Twardzik, Skoda, Brehmer
Foto: BAF (c) CL / Facebook