Gegen Union Fürstenwalde sah es in der Vergangenheit selten gut aus, doch im Ringen um den Klassenerhalt gelang ein ganz wichtiger Sieg. Das Tor von Kevin Kahlert in der 51. Minute bescherte der VSG drei weitere Punkte.

In dem letzten offenen Nachholspiel ging es für die VSG Altglienicke zum FSV Union Fürstenwalde, der wie kein anderer Verein das Zeug zu einem Angstgegner hat. Gegen die Fürstenwalder gab es etliche Male böse Klatschen. Das Hinspiel im Friedrich-Ludwig-Jahn-Sportpark endete mit einem 0:5 als höchste Saisonniederlage. Unsere höchste Niederlage in den zwei Oberliga-Jahren war ein desaströses 2:8 in Fürstenwalde im Juni 2013. Die bisherigen Punktspielvergleiche beider Teams wiesen eine heftige Tordifferenz von 4:17 Tore aus. Hinzu ließen sich noch 0:4 aus Testspielen addieren. Von Angst war diesmal aber nichts zu spüren. Die VSG nahm angesichts ihrer Tabellensituation das Spiel äußerst ernst und setzte alles daran, die für einen Klassenerhalt wichtigen drei Punkte zu erkämpfen, damit erstmals einen Sieg aus dem Friesenstadion zu entführen.

Schon in der ersten Hälfte zeigten sich etliche Tormöglichkeiten auf beiden Seiten, es mangelte lediglich an der Chancenverwertung. In der ersten Viertelstunde hatten dabei die Gastgeber mehr vom Spiel, als etwa in der 3. Minute ein Schuss von Andor Bolyki gerade noch von Björn Brunnemann geklärt werden konnte. Es folgte in der 13. Minute ein Versuch von Rico Gladrow von der Strafraumgrenze, der knapp am rechten Pfosten vorbei segelte. Dann machten in der 15. Minute erstmals die Altglienicker mit einem Hochkaräter auf sich aufmerksam, als Kevin Kahlert nach einer Ecke am Fünfmeterraum völlig frei vor dem Tor stand und den Ball nur einschieben brauchte, doch der Fürstenwalder Torwart Oliver Birnbaum parierte diesen noch. Fortan entwickelte sich ein munterer Schlagabtausch. Nur zwei Minuten später gelangte auf Seiten der Fürstenwalder Gladrow gefährlich in den Torraum, schoss aber am linken Pfosten vorbei. In der 22. Minute lenkte FSV-Keeper Birnbaum einen Schuss von Louis-Nathan Stüwe zur Ecke. Kurz darauf ging in der 25. Minute der Schuss von Brunnemann knapp am Tor vorbei. Im direkten Konter kam Kemal Atici gefährlich vor das VSG-Tor, spielte aber den Ball nur in die Arme von Keeper Dan Twardzik. Wenig Mühe hatte gegenüberliegend dann in der 30. Minute Birnbaum mit einem zu locker getretenen Torschuss von Fabian Fritsche. Bei den Fürstenwalder brachte Bolyki in der 39. Minute einen Flankenball lediglich an das Tornetz. Im äußeren Netz landete in der 41. Minute auch ein Schuss von Igli Cami aus aussichtsreicher Position. So ging es torlos in die Halbzeitpause, aber das war ja auch beim Hinspiel so der Fall, das dann noch 0:5 endete.

In der zweiten Halbzeit erhöhten die Altglienicker den Druck und belohnten sich gleich in einer frühen Phase. Denis Mrkaljevic brachte eine Ecke in den Strafraum, Kahlert köpfte aufs Tor und brachte damit in der 51. Minute auch die VSG 1:0 in Führung. FSV-Keeper Birnbaum kam zwar noch mit den Fingern heran, konnte aber den Treffer nicht mehr verhindern. Entsprechend groß war der Jubel beim Altglienicker Anhang, dass man möglicherweise an diesem Abend die Negativbilanz gegen die Fürstenwalder beenden kann. Die Hausherren wirkten fortan wie gelähmt und zeigten plötzlich Fehler im Aufbauspiel, was aber die Altglienicker nicht so richtig zu nutzen wussten, um nachzulegen. Daran hatte auch der immer wieder sicher agierende Birnbaum im Tor einen Anteil. In der 56. Minute parierte dieser einen Schuss von Kevin Stephan zur Ecke. In deren Ausführung konnte Birnbaum abermals den von Stephan getretenen Ball entschärfen. Ein Schuss von Igli Cami in der 61. Minute ging über das Tor. Kurz darauf probierte es auf der Gegenseite Gladrow, aber VSG-Keeper Twardzik faustete den Ball weg. Anschließend wurde das Spiel ruhiger und verlagerte sich in das Mittelfeld. Altglienicke warf in der Schlussphase alles gegen die letzten Versuche der Fürstenwalder noch zu einem Ausgleich zu kommen. Fast wäre der den Hausherren noch in der Nachspielzeit gelungen, doch ein Schuss von Danny Breitfelder knallte lediglich an die Latte. Eine Minute darauf war ein wichtiger 1:0-Auswärtserfolg eingefahren, mit dem die VSG nun mit einem Erfolg im letzten Heimspiel gegen Budissa Bautzen gute Chancen hat, den Klassenerhalt aus eigener Kraft zu schaffen.

VSG-Trainer Lothar Hamann: „Wir sind wahnsinnig glücklich drei Punkte geholt zu haben. Uns war bewusst, dass der Gegner immer hohes Tempo spielt und gefährlich im Konterspiel ist. Darauf haben wir versucht uns taktisch vorzubereiten und haben es ganz gut umgesetzt. Gerade in der zweiten Halbzeit hatten wir mehr Übergewicht und mehr Chancen. Das Tor fällt dann glücklich, aber das Glück hat uns die letzten Spiele manchmal gefehlt, heute war es auf unserer Seite.“

Joachim Schmidt

Tore: 0:1 Kahlert (51.)

Aufstellung: Twardzik – Mrkaljevic, Kahlert, Stüwe, Bremer – Brunnemann, Pütt – Cami (78. Preiß), Fritsche (83. Steinhauer), Ede (89. Marx) – Stephan

Gelbe Karten: Brunnemann, Steinhauer

Foto: (c) Matze Koch