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Erkämpftes Halbfinale – 8:6 beim FSV Spandauer Kickers

Im Viertelfinale des Berliner Landespokals tat sich die VSG Altglienicke beim hochmotivierten Tabellensechsten der Berlin-Liga lange auf dem Kunstrasenplatz schwer zu Torerfolgen zu kommen. In der ersten Hälfte sah man nur eine größere Chance der Altglienicker, die SpaKi-Keeper Zhemchuzhnyi in der 28. Minute vereitelte. Ansonsten verteidigten die Gastgeber mit aller Kraft, unterbanden Angriffe öfter gerne damit, die Kugel irgendwie ins Aus gehen zu lassen, um beim nachfolgenden Einwurf sich in der Defensive besser zu positionieren.

Als Tore für die VSG in der zweiten Hälfte endlich eintraten mit den Treffern von Malick Sanogo (56.) und Luka Parkadze (69.) schien alles entschieden, zumal es auch noch nach 90 Minuten regulärer Spielzeit eine 2:0-Führung der Altglienicker gab. Doch dann standen noch ganze sechs Minuten Nachspielzeit an und die hatten es in sich. Durch Tore von Malik Fall (90.+4) und Rodrigo Flores Kaya (90.+5) kamen die Spandauer Kickers plötzlich doch noch kurz vor Abpfiff zum von den heimischen Fans lautstark bejubelten 2:2-Ausgleich.

Spektakulär wurde es in der sich damit ergebenden Verlängerung, als in der 97. Minute Veit-Moritz Schikowski (95.) auch noch zur 3:2-Führung der Kickers traf. Fortan lag bei dem zwei-Klassen-Unterschied beider Klubs eine mögliche Sensation in der Luft, denn der Spielstand blieb auch länger so. Dabei spielten die Spandauer Kickers die letzte halbe Stunde eigentlich in Unterzahl, denn der in der 75. Minute eingewechselte Felix Erkelenz hatte sich frühzeitig verletzt. Da das Auswechselkontingent erschöpft war, humpelte er durch den eigenen Strafraum, um gegebenfalls als Prellbock zu dienen.

 In der 115. Minute brachte Luka Parkadzes Kopfball zum 3:3-Ausgleich die Altglienicker zurück in die Partie. Nach fünf Minuten weiterem Schlagabtausch bedeutete das Elfmeterschießen. Altglienickes Elfmeterschützen waren alle erfolgreich, nur der in der Nachspielzeit noch zum 1:2 erfolgreiche Malik Fall wurde zur traurigen Figur des Tages, als er für die Spandauer verschoss. Mit einem 8:6 nach Elfmeterschießen zog die VSG ins Pokalhalbfinale ein. Im Lostopf sind dafür als mögliche nächste Gegner BFC Preussen, Eintracht Mahlsdorf und BFC Dynamo.

Nach Spielende sprach SpaKi-Präsident Jürgen Pufahl, 1975 Gründungsmitglied des Vereins, von der „sensationellsten Leistung, seit es die Spandauer Kickers gibt“. Auch von Altglienicker Seite wurde den Gastgebern Respekt gezollt für ihren engagierten Auftritt. Die letzte Begegnung beider Teams im Landespokal verlief noch anders. Damals gewann an einem 11.11.2017 Regionalligist VSG gegen SpaKi klar mit 6:2.

Tore: 0:1 Sanogo (56.), 0:2 Parkadze (69.), 1:2 Fall (90.+4), 2:2 Kaya (90.+5), 3:2 Schikowski (95.), 3:3 Parkadze (115.) – Elfmeterschießen: 3:4 Kapp, 4:4 Krumnow, 4:5 Trapp, 4:6 Beyazit, 5:6 Kaya, 5:7 Parkadze, 6:7 Wesner, 6:8 J. Manske

Aufstellung: Zwick – Kapp, Trapp, Gunte, Friedrich – Deziel (71. Tezel), Kujovic (67. J. Manske), Öztürk (56. Beyazit) – P. Manske (84. Hug), Sanogo (56. Parkadze), Türpitz

Gelbe Karten: Kapp, Parkadze, J. Manske

Zuschauer: 171

Joachim Schmidt

Foto: (c) VSG Altglienicke